TCM-Sporternährung – geht das?
Geht es nach der TCM, hat man nach dem Sport mehr Energie als vor dem Sport! Das setzt aber voraus, dass man Sportarten wie Yoga, Tai Qi und Qi Gong betreibt. Das ist nicht jedermanns Sache und daher habe ich für den dritten Abend am PiH die wesentlichen Elemente aus der westlichen Sporternährung nach den Empfehlungen der TCM „übersetzt“.
Die Basis um den Körper vor, während und natürlich auch nach dem Sport gut zu versorgen ist in der TCM das Blut zu nähren und Körpersäfte und Essenz nicht zu verletzen. Durch das Schwitzen beim Sport verlieren wir Flüssigkeit und verletzen so die Körpersäfte. In weiterer Folge kann Blut schlechter gebildet werden. Ein sogenannter Blutmangel in der TCM führt u.a. zu Muskelkrämpfen, unelastischen Sehnen und Bändern und langfristig zu Osteoporose. Alles Dinge, die wir als SportlerInnen vermeiden wollen. Unsere Essenz, die ureigenste Energiereserve, wird v.a. dann angegriffen, wenn wir unseren Körper (nicht nur) durch Sport auslaugen und nicht die entsprechenden Nährstoffe voraus- bzw. nachliefern. Deshalb ist es, gerade für SportlerInnen, so besonders wichtig sich gut zu (er)nähren.
Blut nähren und Säfte bewahren? Wie geht das jetzt? Die Basis ist – wie so oft in der TCM – regelmäßig, warm bzw. gekocht zu essen! Zu den Lebensmitteln, die besonders das Blut nähren, zählen: Spinat, Mangold, Brokkoli, Petersilie(nwurzel), Datteln, Rosinen, Beeren, ganz besonders Maulbeeren und Goji Beeren, roter Traubensaft, Rote Rüben (Saft), Pinienkerne, schwarzer Sesam (gemörsert), (gekochte!) Erdnüsse, Rind, Huhn und Eigelb. Also empfehle ich auch SportlerInnen immer den Tag mit einem warmen Frühstück zu beginnen. Z.B. ein gekochter Getreidebrei mit schwarzem Sesam, Pinienkernen und Beeren.
Um die Körpersäfte zu wahren, ist es nicht nur wichtig, ausreichend zu trinken, sondern auch täglich „saftige“ Gerichte einzubauen, wie Suppen, Eintöpfe und Kompotte. Wenn am Nachmittag oder Abend noch ein Training geplant ist, dann eignet sich z.B. eine Tomaten-Reis-Suppe (siehe Rezept) als Mittagessen.
Grundsätzlich sollte ein Training NIE komplett nüchtern gestartet werden. Vor einer kurzen, lockeren Laufeinheit (ca. 30min) kann das Frühstück ausgelassen werden, aber es muss unbedingt getrunken werden. Vor einen fordernden Trainingseinheit, wie ein längerer Lauf (60min), Intervalltraining etc., sollte 1-1,5h vorher eine leichte Mahlzeit gegessen werden. Das könnte z.B. Hafermark mit Apfelmus sein, oder auch Reiscongee (siehe Rezept) mit Apfelmus. Der Abstand zu einer Hauptmahlzeit muss aufgrund der Magenverweildauer von verschiedenen Lebensmitteln ca. 2-3h sein.
Direkt vor oder während dem Training kann ein Sportgetränk getrunken werden und/oder Energiekugeln (siehe Rezept) aus Nüssen, Datteln und Kakao gegessen werden.
Nach einem Training ist die Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweiß essenziell, um gut regenerieren zu können. Das erreicht man entweder durch ein Regenerationsgetränk (40% Fruchtmolke + 60% Wasser) oder einfach durch eine Hauptmahlzeit innerhalb von ca. 30min nach dem Training. Eine Hauptmahlzeit kann ein simples Risi-Pisi sein (70% Reis, 30% Erbsen, ist das ideale Verhältnis für SportlerInnen) oder Pochierter Lachs mit Blattspinat und Erdäpfelpüree.
Was ich besonders interessant finde: zur Regeneration tragen danach nicht nur ausreichend Schlaf, sondern auch der Verzicht auf „blaues Licht“ vor dem Schlafen bei, da dieses den Schlaf und in Folge dann die Muskelproteinsynthese hemmt.
Zum Thema passend gibt es zur Abrundung des Abends Energiekugeln (siehe Rezept), von Monika Hüpfel gewuzelt, und einen veganen Regenerationsdrink zum Verkosten.
Aufgrund des großen Interesses an unserer Vortragsreihe, planen wir im Juni eine Fortsetzung zum Thema „Wechseljahre“. Genaues Datum und Uhrzeit folgt!